Der Förderkreis der Senioren im Deutschen Schachbund e.V. führte vom 20.11. - 23.11.2021 sein beliebtes Jahrgangsturnier für die Jahrgänge 1960/61 (m) 1965/66 (w) in Undeloh durch. Für Eintracht Munster 2020 e.V. war Helge Gravemeyer am Start. Insgesamt waren 16 Teilnehmer(innen) in diesem Jahrgang vertreten.

In der ersten Runde des 7-rundigen Turniers gelang dem Fassberger eine dicke Überraschung, als er die deutlich stärker eingeschätzte Deutsche Seniorenmeisterin Ü50+ des Jahres 2020 (Normal-, Schnell- und Blitzschach)  Britta Leib vom SV Holstein Quickborn mit den schwarzen Steinen bezwingen konnte.

In der zweiten Partie des Tages wartete dann der nächste dicke Brocken – Frank Hofmeister vom SV Mattnetz Berlin -. Die ersten zwanzig Züge konnte ich die Partie noch ausgeglichen gestalten , aber dann schlugen Konzentrations-/Konditionsmangel und Spielstärke des Gegners zu und die Partie wurde nach dem 29.ten Zug aufgegeben.

Für die nächste Runde konnte man somit eigentlich einen mittelschweren bzw. leichteren Gegner erwarten. Aber nix da, ich wurde für den Auftaktsieg mit dem Verbandsligaspieler und mehrfachen Meister vom SV Holstein Quickborn - Dieter Kakoschke (DWZ 1965) - belohnt, der einfach nur einen schlechten Start in das Turnier hatte.

Der Quickborner baute seinen leichten Eröffnungsvorteil immer weiter aus und konnte im 34 Zug einen rückständigen weißen Bauern gewinnen. Nach 3,5 Stunden Kampf gab ich im 55.ten Zug das hoffnungslose Endspiel auf.

Kleine Randnotiz:

Gegen Dieter habe ich vor 27 Jahren in der Verbandsliga-Mitte des Schachverbandes Schleswig-Holstein bereits schon einmal gespielt. Damals mit vertauschten Farben/Ergebnis. Zufälle gibt es.

Am Nachmittag dann das gleiche Spielchen wie am Vortag. Bis zum 20.ten Zug konnte ich  die Partie noch ausgeglichen gestalten, im 28.ten Zug dann die Aufgabe. Schachfreund Dietrich Wilkens vom PSV Bad Pyrmont freute sich über einen leicht erzielten vollen Punkt.

Am dritten Spieltag dann zum Auftakt ein leichterer Gegner. Von wegen !

Die ersten 14 Züge blitzte Werner Ballmann vom SF Lohne nur so runter, wobei er durch ein Bauernopfer in der Sizilianischen Eröffnung – das sogenannte Morra-Gambit - gleich die Initative an sich gerissen hatte. Im 15.ten Zug dann zur Krönung noch ein Springeropfer, welches nicht abgelehnt werden konnte.

Durch umsichtiges Spiel und Rückgabe der Figur konnte ich das Spiel dann taktisch stark verkomplizieren und dem Gegner nach zweifachem Figurentausch im 34.ten Zug eine Leichtfigur (Läufer) „klauen“. Nachdem ich die Zeitkontrolle (40 Züge in 1,5 Std.) gerade so geschafft hatte, gab Werner nach dem 46.ten Zug auf.

Nachmittags dann ein geschlossener Sizilianer gegen Ralf Baatz vom SC Bremervörde (ebenfalls Schachbezirk Lüneburg). Nach den leidvollen Erfahrungen der beiden vorherigen Nachmittage bot ich in ausgeglichener Stellung mit dem 15.ten Zug Remis an. Mein Gegner akzeptierte das Remisgebot sofort.

Caissa, die Schachgöttin, meinte es bei der Auslosung für die letzte Runde besonders gut mit mir und ich bekam die zweite starke Schleswig-Holsteinerin, Anke Freter vom SK Norderstedt zugelost.

Nach ruhiger Eröffnung bot ich als Anziehender in ausgeglichener Stellung mit dem 15.ten Zug Remis an, was Anke sofort akzeptierte.

Fazit:

Für mich sind doppelrundige Turniere (2 Spiele am Tag) nichts und ich werde sie in Zukunft meiden. Das liegt aber an persönlichen Gründen.

Insgesamt gesehen kann ich die Jahrgangsturniere des Förderkreises der Senioren im Deutschen Schachbund - https://www.foerderkreisdersenioren.de/index.htm - jedem Schachspieler nur empfehlen.

Durch die Auslosung nach dem „Schweizer System“ werden sowohl ambitionierte als auch schwächere Spieler ausreichend berücksichtigt und man bekommt nicht nur auf die „Mütze“.

Man kann an diesem Turnier nur einmal in seinem Leben teilnehmen und trifft auf gleichaltrige Mitspieler(innen) aus ganz Deutschland. Die normalen Seniorenturniere des Förderkreises stehen einem aber natürlich zu allen Zeiten offen soweit man das entsprechende Alter hat.

Mit 3 Punkten aus 7 Partien konnte ich die Ratinggruppe B (DWZ < 1600) in meinem Jahrgang 1960 (m) 1965 (w) gewinnen. Zur Belohnung gab es einen Sachpreis. Mit den Podiumsplätzen hatte ich erwartungsgemäß nichts zu tun, aber aufgrund der starken Gegnerschaft konnte ich meine Wertungszahl um mindestens 32 Punkte verbessern.

Gewonnen hat übrigens der Fidemeister (FM) Bernd Schneider vom SC  Untergrombach mit vier Siegen und 3 Remis.

Aus meiner Sicht ein tolles Turnier in einer ausgezeichneten Location im Undeloher Hof. Vielen Dank an die Organisatoren sowie die anderen Teilnehmer(innen) für eine perfekte Durchführung und angenehme Atmosphäre.

Helge Gravemeyer